3ZinnenSolo

Drei Zinnen Solo Überschreitung

Immer, wenn sich die Idee und das Bestreben ein Projekt zu wagen, in meinem Kopf gegraben haben, strahlt man eine Begeisterung aus, die sich am besten mit einer Mixtur aus Euphorie, Motivation und Berufung umschreiben lässt. Das Vorhaben die Zinnen Überschreitung alleine zu probieren, sollte sich bereits vor vier Jahren, als ich gemeinsam mit Michi Wohleben, ebenso Bergführer und ambitionierter Alpinist, die attraktive Traverse klettern konnte, in meinem Kopf festklammern. Jedes Mal, wenn ich das eindrucksvolle Felsengestirn der Drei Zinnen sehen konnte, egal ob auf irgendeiner Werbebroschüre, Instagram Post oder einem illustrierten Magazin, musste ich an eben diesen Plan denken. An den Plan, an einem Bergmassiv, das mittlerweile zur Hochsaison von einer Riesenmenge an Touristen sprichwörtlich überflutet wird, auf mich alleine gestellt zu sein und eine verwegene Kletterei solo in Angriff zu nehmen. Diesem Bedürfnis und der Idee die Traverse im Winter alleine zu bewältigen, ließ ich allerdings genügend Zeit, um sich zu entwickeln. Erfahrungsgemäß sollte man sich von der Dynamik, die sich daraus entstehen kann, nicht bedrängen lassen. Auf diese Weise waren in den vergangen drei Wintern die notwendige Geduld und die zwangsläufige Beharrlichkeit gefragt. Für mich waren diese drei Jahre auch ein bedeutender persönlicher Entwicklungsprozess. Ständig musste ich mich im Zwiespalt von der Anziehungskraft und der Waghalsigkeit des Soloprojektes an den Zinnen bewähren. Demgemäß war mir klar, dass ich so lange warten werde, bis das Mosaik von Wille, Begierde und innerer Standhaftigkeit, das Bild einer möglichst zu verantwortenden Kletterei zeichnen würde. Die entscheidende Skizze dieses Mosaiks sollte die Solo Erstbegehung von der “Can You Hear Me” an der Cima Scotoni darstellen. Nach drei verstrichenen Wintern, waren nun Selbstvertrauen und Ansporn soweit verschmolzen, dass ich dem Lockruf des Zinnen Abenteuers folgen konnte.

Die Route an der steilen Südwestwand hatte mich im Sommer 2018 auf eine harte Probe gestellt. Ausgesetztes Terrain, abschnittweise heikle Absicherungen und nicht stets zuverlässiges Gestein pushten mich an meine mentalen und körperlichen Grenzen. An dieser Grenzlinie entlang zu klettern, ließ mein Selbstvertrauen soweit anwachsen, dass ich mich bereit für das Solo Projekt an den Zinnen fühlte. Bildhaft gesprochen verkörperte das Zinnen Solo in gewisser Maßen den Fluchtpunkt von mehreren Entwicklungslinien in meinem bisherigen Kletterleben. Die richtige Einschätzung des eigenen Leistungsvermögens, die notwendige geistige und körperliche Fitness und das geforderte technische Seilmanagement konnte ich mir in den letzten Jahren aneignen. Nun sollte es endlich alleine an den Einstieg der steil emporragenden Scoiattolikante an der westlichen Zinne gehen. Bereits einige Tage vorher hatte ich mir ein Bild von den aktuell herrschenden Verhältnissen machen können. Dabei kletterte Florian Harrasser und ich in klassischer Seilschaft durch diese außergewöhnlich steile Tour. Die Bedingungen schienen beinahe optimal für den Solo Versuch zu sein. Das kleine Feuer, das vor vier Jahren an den Zinnen entfacht wurde, loderte so stark, dass ich inzwischen buchstäblich Feuer und Flamme für das Solo Projekt war. Meine Gedanken kreisten nur noch um die Drei Zinnen. Ständig konnte ich mich dabei ertappen, wie ich die geplanten Routen bereits im Kopf durchstieg und mögliche Szenarien durchspielte. Zudem war es überaus schwierig, sich für die optimale Zusammensetzung der Ausrüstung zu entscheiden. Verschiedene Eispickel, Steigeisen und Karabiner wurden abgewogen und nur das leichteste Material verstaute ich sorgfältig in den Rucksack. Bereits in solchen Momenten merkte ich, wie fokussiert ich mittlerweile auf das Projekt war. Genaue Kalkulation des Materials und Verpflegung gehörten ebenso dazu wie das Einholen einer präzisen Wettervorhersage. Dabei vertraute ich den Prognosen von Lukas Rastner. Er arbeitet für das Amt für Meteorologie und Lawinenwarnung der Provinz Bozen. Lukas konnte mir mit großer Wahrscheinlichkeit versichern, dass das Wetter für die kommenden Tage zwar stabil aber von heftigen Windböen geprägt werden sein wird. Die Temperaturen sollten allerdings für verhältnismäßig mildes Wetter sorgen. Der angekündete Wind bereitete mir hingegen Kopfzerbrechen bis zum Schluss. Es sollten Windspitzen von bis zu 80 km/h erreicht werden. Bei Minusgraden und in steilen schattigen Spalten könnten ebendiese Wetterkapriolen das Klettern ernsthaft behindern oder sogar zu einem möglichen Abbruch der Aktion führen. Dennoch entschied ich mich dafür, am Samstag zunächst das Material zum Einstieg zu tragen und mir nochmals einen Überblick der aktuellsten Verhältnisse an den Zinnen zu verschaffen. Im Speziellen beabsichtigte ich einige Meter zu klettern und gezielt darauf zu achten, wie sehr mich der starke Nordwestwind eventuell bremsen könnte. Infolgedessen klettere ich am Samstag schon die ersten Seillängen der Scoiattoli Führe. Bereits vom Einstieg weg machte sich ein auffallend gutes Gefühl breit. Das Klettern fiel mir ziemlich leicht und mein Bauchgefühl sendete mir ein erstaunlich positives Feedback. Nun war mir klar, dass der Moment für das Soloprojekt gekommen war. Nach einigen Seillängen seilte ich ab und entschied mich dafür, am nächsten Tag, also Sonntag, die Zinnen Traverse in Angriff zu nehmen. Am Einstieg deponierte ich noch das Material und merkte wie ich mich zunehmend von der Außenwelt abkapselte. Konzentration, Hingabe und Ansporn waren soweit entfaltet, dass ich voller Elan und Begeisterung am darauffolgenden Tag die Zinnen Traverse startete. Für die nächsten Tage sollten die Drei Zinnen der Resonanzkörper meiner großen Leidenschaft, dem alpinen Kletterns, sein.

Am nächsten Morgen stieg ich schlussendlich ein. Die ersten Meter stimmten mich positiv, obwohl Finger, Sehnen und Muskeln noch nicht richtig auf Betriebstemperatur waren. Von Seillänge zu Seillänge merkte ich nun den entscheidenden Vorteil, den das Solo Klettern bietet. Man ist ständig in Bewegung. Es gibt kein Warten oder längeres Stehen an den Standplätzen, wo der Körper normalerweise beim Winterbergsteigen ziemlich rasch auszukühlen droht. Der Kletterfluss war rhythmisch und das Abspulen der einzelnen Seillängen verlief im geplanten Takt. Beinahe fühlte ich mich wie ein Musiker, der das ausgiebig geübte Stück nun endlich vor einer großen Kulisse präsentieren kann. Im Unterschied dazu befand ich mich weder in einem großen Konzertsaal noch kletterte ich vor Publikum. Ganz alleine an der eindrucksvollen Kante hangelnd genoss ich insgeheim die Einsamkeit und den Bewegungsfluss der sich scheinbar automatisiert hatte. Zügig klettere ich an der markanten Kante hoch. Wobei mir immer klar war, dass ich weder einen Fehler beim Nachziehen des Materials oder bei den zwingenden Seilmanövern machen durfte. Ein Verknoten der Seile oder eventuelles Hängenbleiben der Seilenden in einer Felsspalte waren absolutes Tabu. die Seillogistik verzieh keinen Fehler. Diesen Aspekt hatte ich stets im Hinterkopf. Daraus ergab sich natürlich ein mentaler Druck, der ständig an meinem Nervengerüst zu knabbern wagte. Um diese Situationen zu beschreiben, muss ich die Metapher des Tunnelblicks strapazieren. Voller Konzentration und den Fokus nur in Richtung nächster Griffabfolge gerichtet zu haben, spürte ich zunehmend wie sich Zeit und Raum rings rum relativierten. In diesen Momenten kann, will und besonders darf man keinen in irgendwelcher Form ablenkenden Vorgang wahrnehmen. Demzufolge ertappte ich mich sogar dabei, dass ich die Steilheit und Ausgesetztheit der Route beinahe ignoriert hatte. Der Rucksack, den ich nachzog, fungierte wie eine Kompassnadel in dieser steilen Welt. Bei jedem Einziehen pendelte dieser unweigerlich so weit draußen in der Luft, dass er mir stets vor Augen führen konnte, wie steil die Route in Wirklichkeit war. Der kühle Wind blies gleichmäßig aus nordwestlicher Richtung. Die Spannung und das Augenmerk auf das Klettern überdeckten beinahe die Wahrnehmung des Windes. Die kaum durchbluteten Fingerkuppen und das ständige Flattern der Kapuze deuteten unstrittig daraufhin, dass der Wind möglicherweise zum großen Spielverderber des Projektes werden könnte. Als ich schließlich vom überhängenden Wandteil in die gemäßigteren Seillängen steigen konnte, erhoffte ich mir eigentlich einen wahrnehmbaren Rückgang der Schwierigkeiten. Ich sollte mich täuschen. Fühlt sich dieser Abschnitt im grauen und geneigten Wandbereich beim klassischen Seilschaftsklettern relativ genussvoll an, so stellte er mich im Solo Modus noch vor einer heiklen Aufgabe. Kurz: Von der erhofften Erleichterung war absolut nichts zu spüren. Der Berg führte mir unmissverständlich vor Augen, dass die Route wirklich erst am Paternsattel auch wirklich geschafft sein wird. Vorher darf ich mir keine Schwächen oder leichtfertige Fehler leisten. Die letzten Meter zum Gipfel der Westlichen Zinne waren so von delikater gemischter Kletterei geprägt. Ebendiese Seillängen kletterte ich mit den erst kürzlich scharf geschliffenen Steigeisen. Darüber hinaus verzichtete ich dabei auf jegliche Absicherung. Am Gipfel angekommen knipste ich rasch einige Fotos und machte mich so schnell es mir möglich war wieder für den Abstieg bereit. Am Gipfel der Westlichen Zinne schaute ich zudem das allererste Mal auf die Uhr. Es war erst kurz vor zwei Uhr. Optimal. Entlang des Normalweges stieg ich zum Scheitelpunkt zwischen Großer und Westlicher Zinne. Dort hatte ich die nötigen Biwakutensilien deponiert. Da ich sogar um einiges flotter war als eigentlich kalkuliert, entschied ich mich, die Zeit bis es schließlich dunkel werden sollte, noch bestmöglich zu nutzen. Auf diese Weise konnte ich noch an die 100 Meter der Dülferverschneidung hochsteigen. Nachher fixierte ich die Seile und seilte mich zum Biwak Platz in der Scharte ab. Die ersten 50 Meter fixierte ich mit einer 5mm dünnen Materialschnur. Das sollte noch nervenaufreibende Folgen haben. Im Lichtkegel der Stirnlampe kletterte ich schließlich hinunter zum Biwak Platz. Überraschenderweise kam ich ziemlich schnell zu Ruhe. Der Wille und die Begierde, das Projekt am nächsten Tag ohne ein zusätzliches Biwak einzuschieben, zu schaffen, schaukelten meine Gedanken und Gefühle in einen angenehmen Standby-Modus. Obwohl ich auf mich alleine gestellt war, fühlte ich mich weder einsam noch abgeschieden. Der Glaube eine ruhige Nacht zu haben wurde aber kurze Zeit später von heftigen Windstößen buchstäblich davon geblasen. Ungeachtet dessen, dass der Biwak Platz ziemlich windgeschützt war, fand ich aufgrund dieser extremen Windböen keinen erholsamen Schlaf. Das ständige scharfe Peitschen des Windes war so ohrenzerreißend, dass ich nicht wirklich einschlafen konnte. Positive Gedanken und die Vorfreude am nächsten Tag das Projekt fortführen und womöglich sogar beenden zu können, halfen mir über diese missliche Lage hinweg. Noch im Dunkeln packte ich den Rucksack. Material für ein Not Biwak, eine leichte Daunenjacke und ein paar Riegel sollte dieser beinhalten. Möglichst leicht machte ich mich auf die nächste Etappe. Das Hochjümarn über das 5mm schlanke Seil gestaltete sich allerdings viel delikater als angenommen. Bei jedem Hinausschwingen wurde das Seilchen scheinbar fragiler. Zusätzlich scheuerte es an mehreren Kanten. Das feine und zierliche Seil drohte, beim zu heftigen Schwingen sogar zu reißen. Als ich schlussendlich das erste Mal wieder sicheren Felskonatkt im geneigten grauen Wandteil hatte, schien mich eine Minuten lange Schockstarre zu überkommen. Mehr als heilfroh zu sein, die verwegene Aktion überstanden zu haben, rüttelte ich mich abermals mit positiven Zusprüchen wach. “Aufgeats!!”, “Konzentrier dich!!!”, “Geat schun!!!”,… Außerdem war die Dülferführe von zahlreichen eisigen Stellen und einer dünnen sehr rutschigen Glasur geziert. Auf glitschiges und geradezu seifiges Terrain ging es Richtung Gipfel der großen Zinne. Infolgedessen drängte sich auch die Frage auf, welche Schuhe die richtigen für dieses heikle Gelände sind. Am Ringband der großen Zinne konnte ich das erste Mal einige Sonnenstrahlen erhaschen. Dieselben konnten mich zwar noch nicht aufwärmen, waren aber für die Moral eine wichtige Stütze. Zudem ließ auch der heftige Wind spürbar nach. Nach dem Erklimmen des Gipfels um 9. 20 Uhr machte ich mich wiederum so schnell es mir möglich war an den Abstieg über den Normalweg.

Der Abstieg über den Normalstieg glich einem rasanten Downhill. Das recht hohe Tempo sollte indessen kurze Zeit später seinen Tribut fordern. Nachdem ich die Schlucht zwischen Großer und Kleiner Zinne überwunden und die ersten Meter bergwärts wieder geschafft hatte, überkam mich eine körperliche und mentale Krise. In diesem Moment war zweifelsohne klar, dass ich eine Pause einlegen musste. Ein schonungsloses und starrköpfiges Weitersteigen hätte unbestritten weitreichende Folgen haben können. So kauerte ich mich für einige Minuten in eine Nische und führte ein wiederholtes Mal einen wichtigen Monolog. “Simon bleib ruhig, konzentriert und finde wider einen kontrollierten Rhythmus. Vermeide Stress, Druck und werde nicht hastig!!!!”. Nach wenigen Augenblicken erlangte ich wieder die nötige Ruhe und Geduld, um mit der notwendigen Sicherheit weiterklettern zu können. Das anspruchsvolle gemischte Gelände duldete keinen hektischen Kletterfluss. Mit hoher Vorsicht und konzentriertem Augenmerk auf etwaige eisige Glasuren, die sich unter dem Pulverschnee verstecken konnten, stieg ich auf den Gipfel der kleinen Zinne. Dort angekommen wollte ich keine Zeit verlieren und machte mich gewissenhaft für das Abseilmanöver entlang der Innerkofler Route bereit. Bevor ich, dass von der Kälte und Schnee ziemlich ungelenk gewordenen Seil in das Abseilgerät gab, blickte ich noch kurz auf die Uhr und schoss einige Gipfelfotos. Um exakt 11.44 Uhr begann ich das Abseilen von der kleinen Zinne. Dasselbe sollte zum Glück bestens funktionieren. Ohne Verheddern oder Hängenbleiben der Seillenden konnte ich den Abstieg zügig bewältigen. Nach dem Abziehen und Zusammenlegen des Seiles kletterte ich über den scharfen Grat zur Punta Frieda. Das kombinierte und delikate Gelände erforderte höchste Aufmerksamkeit. Eisige Abschnitte wechselten sich mit morschen und brüchigen Felspassagen ab. Den Gipfel der Punta Frieda habe ich kaum wahrgenommen. Wie im Rausch stieg ich sofort in die Nervenschlucht ab und beabsichtigte so rasant wie möglich, auf den letzten Gipfel zu kommen. Einige kurze Abseilstellen trennten mich noch vom Einstieg zum Preussturm. Ein aller letztes klebriges Powergel spendete mir den nötigen Zucker, um auf den letzten Metern konzentriert zu bleiben. Zudem mobilisierten sich die restlichen Kraftreserven. Die verbleibenden knapp hundert Meter bis zum letzten Gipfel bewältigte ich wie in einem Trancezustand. Total überwältigt von Konzentration und Kletterfluss eilte ich den letzten Berg entgegen. Dieser stellte auch den emotionalen Höhepunkt der Zinnentarverse dar. Am Preussturm angekommen fand ich endlich wieder Zeit zum Atmen. So wie die eingeatmete Luft sich ihren Weg entlang der Kapillaren in die einzelnen Blutbahnen suchte, so machte sich zeitnah ein wohliges Gefühl im gesamten Körper breit. Nach vielen Stunden konnte ich mein Umfeld wieder zu 100% wahrnehmen. Das erste Mal nach langer Zeit blickte ich in die Ferne und genoss ausgiebig den Weitblick. Zum nahezu kitschigen Ausblick in die Ferne gesellte sich zeitgleich auch ein scharfer Tiefblick in die eigene Gefühlswelt. So eindeutig die Bergspitzen ringsum zu betrachten waren, so ähnlich eindeutig zeigten sich die Emotionen. Einzelne Tränen der Freude glitten mir über die frostigen Backen und landeten auf der Wasser abweisenden Oberfläche der Hard Shell Jacke. Für mich stand fest, dass diese Momente und Gefühlsregungen dermaßen eindrucksvoll waren, dass ich jeden Fortgang wahrnehmen und aufsaugen wollte. Die Zinnentraverse konnte mir das bieten, auf wessen Suche ich ständig war. Ein andauerndes Hochsteigen, das eine einzigartige Reise ins Ich gewähren konnte. Auf diese Weise rahmte ich mir den besonderen Moment auf dem letzten Gipfel der Traverse nicht nur bildlich sondern auch emotional in mein Gedächtnis ein. Die aller letzte Abseilprozedur wickelte ich nochmals aufmerksam ab. Als meine Füße schlussendlich auf festen Boden standen und ich das letzte Mal das Seil von einem Abseilring gezogen hatte, war ich endgültig wieder aus dem Mikrokosmos der letzten Tage und Wochen aufgetaucht. Die gesamte Aktion hatte mich über einige Jahre und insbesondere in den letzten Wochen dermaßen viel an Substanz gekostet, dass sich die ersten Momente am Paternsattel extrem unwirklich gestalteten. Ich war gleichermaßen aufgelöst wie losgelöst und gleichartig zufrieden, dass ich meiner Freude übermütig mit einem lauten Jubelschrei Ausdruck verlieh. Die Hingabe und der Wagemut der letzten zwei Tage hatten sich bezahlt gemacht. Die Entscheidung die Traverse Solo zu probieren, war der Auftakt einer intensiven Reise, die mich auch an die Grenzen der eigenen Gefühlswelt lotsen sollte.

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